In der nördlichen, im Schatten liegenden Seite des Hauses herrscht das Schweigen - ideal weiße, fensterlose Wände bilden eine deutliche, nachdrückliche Grenze zwischen der Umgebung und der inneren, privaten Welt. Der Teil des Gebäudes
mit dem Giebeldach schneidet sich präzise durch seinen Umriss vom Himmel im Hintergrund ab. Der Baukörper erinnert an Häuser aus Bildern, die Kinder malen, es fehlen jedoch Umrisse von Fenstern und Türen. Das Schweigen dieses Hauses ist weder kalt, noch unfreundlich - zwischen zwei weißen Wänden öffnet sich ein gastfreier Eingang in Form von einem Korridor, der statt einer typischen Decke ein Dach aus Birkenblättern hat. Der Baum steht direkt vor den Glasstüren, die in das Innere des Hauses führen. Bei Breslau entstand das Überraschungshaus, das hinter der schweigsamen Fassade helle, sich in Richtung der Natur öffnende Innenräume verbirgt. Das Haus ist ein Beweis dafür, dass man traditionelle Bauweise immer noch neu interpretieren kann und dabei die Wortwörtlichkeit und das Demonstrative vermeiden kann. Manchmal muss man einfach schweigen.